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Nicht-funktionale Anforderungen steigern die Lösungsqualität
Jezz' ma Butter bei die Analyse! Vol. 15
Nicht-funktionale Anforderungen steigern die Lösungsqualität, bleiben in der Anforderungsdokumentation jedoch oft ungenannt. Dabei geht es um viel mehr als nur „nice to have“: Verfügbarkeit, Antwortzeiten, Benutzerfreundlichkeit oder Skalierbarkeit sind entscheidend für den Erfolg jeder IT-Lösung. Hier erfährst Du Tipps, nach welchen Kriterien Du nicht-funktionale Anforderungen erheben kannst und wie Du sie messbar formulierst.
(ibo Podcast | Episode 61)
Nicht-funktionale Anforderungen werden oft übersehen in der Anforderungsermittlung, sind aber entscheidend für die Qualität einer (IT-)Lösung. In dieser Episode zeigt der Anforderungsexperte Axel Naumann, warum Performance, Verfügbarkeit, Benutzerfreundlichkeit & Co. nicht nur „Zusatzinfos“, sondern zentrale Qualitätsfaktoren sind.
Du erfährst, wie Du nicht-funktionale Anforderungen erkennst, strukturiert erfasst und so formulierst, dass sie überprüfbar und nützlich für die Umsetzung sind.
Mit praktischen Kategorien, Formulierungstipps und einem klaren Ziel: bessere Lösungen, die die Nutzer wirklich überzeugen.
Interessant für...
Die Episode richtet sich an Business Analyst:innen, Projektleitende und IT-Manager:innen, die lernen wollen, wie sie nicht-funktionale Anforderungen klar, präzise und in einem strukturierten Format dokumentieren.
Hintergrund
Wahrscheinlich kennst Du das als Business-Analyst: Du erhebst in einem Projekt die Anforderungen und stösst immer wieder auf vage Formulierungen, wenn es um die Qualität einer Anforderung geht. Doch eine Lösung ist nur gut, wenn sie auch angewendet wird, den Nutzer.innen einen echten Mehrwert liefert. Nicht-funktionale Anforderungen konkretisieren das WIE einer Lösung und machen die Performance messbar.

Der Macher des Business-Analyse-Podcast
Axel-Bruno Naumann, Business-Analyst, Trainer und Produktmanager der ibo Akademie, ist als Blogger und Podcaster rund um das Thema Business Analyse, Anforderungsmanagement und Requirements Engineering aktiv. Außerdem ist er Autor bzw. Co-Autor der Standardwerke Business-Analyse – Systematisches Anforderungsmanagement für nutzerorientierte Lösungen und Organisation und Business Analysis – Methoden und Techniken.
Wesentliche Aspekte bei nicht-funktionalen Anforderungen
- Nicht-funktionale Anforderungen sind Qualitätsanforderungen
Sie beschreiben nicht das „Was“, sondern das „Wie gut“. Ohne sie bleiben Funktionalitäten oft unvollständig beschrieben.
- Sie werden häufig vergessen oder als selbstverständlich angesehen
Fachbereiche liefern sie selten aktiv. Es ist Aufgabe der Business Analyst:innen, gezielt danach zu fragen und diese Aspekte einzufordern.
- Nutze Kategorien als Checkliste
Verfügbarkeit, Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit, Skalierbarkeit, Kompatibilität, Performance, Portabilität u.v.m. helfen Dir bei der systematischen Erfassung.
- Formuliere konkret und überprüfbar
Anstelle von „Die Lösung soll benutzerfreundlich sein“, lieber: „90 % der Nutzer können das System nach drei Stunden Schulung fehlerfrei bedienen.“
- Nicht-funktionale Anforderungen wiederverwenden
Viele dieser Anforderungen kehren in Projekten regelmäßig wieder – wer sie einmal sauber definiert, profitiert langfristig von dieser Investition.
Nicht-funktionale Anforderungen werden oft vergessen – weil sie als selbstverständlich gelten oder weil man schlicht nicht dran denkt. Dabei bestimmen sie maßgeblich die Qualität der Lösung.
Axel Naumann

Top Tipps von Axel Naumann
- Tipp 1: Denk in Kategorien
Nutze gängige Kategorien wie Verfügbarkeit, Sicherheit, Performance und Benutzerfreundlichkeit als mentale Checkliste. So vergisst Du nichts Wesentliches.
- Tipp 2: Hinterfrage vermeintliche Selbstverständlichkeiten
Was als „klar“ gilt, ist oft unklar formuliert. Frage gezielt nach Antwortzeiten, Portabilität oder regulatorischen Anforderungen – bevor sie zum Problem werden.
- Tipp 3: Präzise statt schwammig
Formulierungen wie „Die Lösung soll benutzerfreundlich sein“ reichen nicht aus. Präzisiere mit messbaren Kriterien – z. B. „nach 3 Stunden Schulung, max. 2 Rückfragen/Tag“.
- Tipp 4: Mach’s wiederverwendbar
Einmal gut formuliert, immer wieder einsetzbar. Qualitätsanforderungen wie Skalierbarkeit oder Zertifizierungsbedarf tauchen in vielen Projekten auf.
- Tipp 5: Qualität sichtbar machen
Nicht-funktionale Anforderungen machen aus funktionierenden Lösungen erfolgreiche – sie sorgen für Vertrauen, Akzeptanz und echte Benutzerzufriedenheit.
Das Schöne an nicht-funktionalen Anforderungen ist: sie sind Wiederholungstäter. Wenn Du sie einmal sauber formulierst, kannst Du sie in vielen Projekten wiederverwenden und sparst jedes Mal Zeit und Diskussionen.
Axel Naumann
Fazit
Wenn Du die Qualität Deiner IT-Lösungen steigern willst, kommst Du an nicht-funktionalen Anforderungen nicht vorbei. Sie sind der Unterschied zwischen „funktioniert irgendwie“ und „funktioniert richtig gut“. Also: Stelle Fragen, formuliere klar, denke voraus und entwickle Lösungen, die wirklich überzeugen. Fang am besten beim nächsten Projekt damit an!
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Mehr Wissen zu Business-Analyse
- Das Buch "Systematisches Anforderungsmanagement für nutzerorientierte Lösungen" von Axel-Bruno Naumann. Es kann hier bestellt und in Auszügen gelesen werden: https://shop-goetz-schmidt-verlag.de/BD7.
- Der Blog https://business-analyst-blog.de.
- Die Themenseite Business-Analyse
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