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ibo Podcast für die Arbeitswelt von morgen.
Das Zwiegespräch: Ein Kommunikationstool für bessere Zusammenarbeit
Teams brauchen Klarheit, Vertrauen und echte Verbindung um gut zusammen zu arbeiten.
Das Zwiegespräch bietet genau das: ein einfaches, kraftvolles Kommunikationstool, mit der Du ein tieferes Verständnis förderst und Konflikten vorbeugst. Hier erfährst Du, wie das Zwiegespräch im Team funktioniert, wie es wirkt und worauf es ankommt.
Das Zwiegespräch in der Praxis: Ablauf, Regeln und Erfahrungen
(ibo Podcast | Episode 63)
Was wäre, wenn wir in Gesprächen nicht sofort reagieren müssten, sondern einfach nur zuhören dürften?
In dieser Episode geht es um das Zwiegespräch: eine strukturierte, wertschätzende Gesprächsform, die hilft, sich selbst und andere besser zu verstehen.
Nadine und Katja schildern aus eigener Erfahrung, wie Zwiegespräche wirken und wie sie sich in Teams einsetzen lassen.
Interessant für...
Diese Episode richtet sich an alle, die ihre Zusammenarbeit im Team verbessern und Konflikten vorbeugen möchten. Fach- und Führungskräfte können dieses Kommunikationstool einführen, um eine reflektierte Gesprächskultur aufzubauen.

Über die Podcaster:innen
Katja Bach und Nadine Paul sind begeisterte Podcast-Fans. Beide nutzen das Medium u.a. für ihre persönliche Weiterentwicklung. In ihren Episoden geht es um berufliche und persönliche Entwicklung. Wie bleiben wir fit für die Arbeitswelt, welche Zukunft Skills brauchen wir, welche Einstellung oder Haltung hilft uns, mit Veränderungen klar zu kommen. Dabei gehen sie die Themen mal locker-launig oder mit Tiefgang an und laden sich und Gäste zum Interview ein.
Was uns überrascht hat: In der Stille liegt Kraft.
Wir haben gemerkt – du hörst nicht zu, um zu antworten, sondern um zu verstehen.
Nadine Paul
Ablauf und Regeln für ein Zwiegespräch
Vorbereitung
- Sprich jemanden an, mit dem du ein Zwiegespräch führen möchtest.
- Findet einen Termin und blockt 60 Minuten in euren Kalendern.
- Bucht einen Raum, in dem ihr völlig ungestört seid.
Durchführung
- Legt eure Handys ganz weg oder stellt sie auf Flugmodus.
- Sprecht noch einmal den Ablauf und die Regeln durch.
- Legt die jeweilige Redezeit fest (je 15 Minuten)
- Einigt euch, wer beginnt.
- Stellt den Timer auf 15 Minuten.
1. Durchlauf
- Person 1 spricht 15 Minuten lang.
- Sprich darüber, wie es Dir geht, was Dich bewegt. Wie empfindest Du die Zusammenarbeit mit Person 2, wie erlebst Du Dich selbst in der Zusammenarbeit? Welche konkreten Situationen hast Du als besonders positiv oder negativ erlebt. Was soll sich ändern?
- Sprich darüber, wie es Dir geht, was Dich bewegt. Wie empfindest Du die Zusammenarbeit mit Person 2, wie erlebst Du Dich selbst in der Zusammenarbeit? Welche konkreten Situationen hast Du als besonders positiv oder negativ erlebt. Was soll sich ändern?
- Person 2 hört zu.
Du sollst nicht sprechen, nicht nachfragen. Auch Laute der Zustimmung oder Ablehnung sowie Mimik oder Kopfnicken, Kopfschütteln sind nicht erwünscht.
Tipp: Setzt euch Rücken an Rücken zueinander. So fällt es anfangs leichter, ganz bei sich zu bleiben.
Der Timer klingelt nach den 15 Minuten.
Es wird sofort gewechselt. Es wird nicht gesprochen.
2. Durchlauf
- Person 2 spricht 15 Minuten lang.
- Person 1 hört zu.
Der Timer klingelt nach den 15 Minuten.
Das Zwiegespräch ist beendet. Es wird nicht über den Inhalt gesprochen.
3. Prozessreflexion
Nach den beiden Durchläufen geht es um den Prozess: Wie habe ich die Gesprächsform wahrgenommen? Was habe ich erlebt? Es wird jedoch nicht über den Inhalt gesprochen!
4. Vereinbarung des nächsten Zwiegesprächs
Verinbart direkt einen neuen Termin, vielleicht ein Gespräch pro Quartal.
Kommunikationsformen wie diese fühlen sich zunächst ungewohnt an. Durch Wiederholung wird das Sprechen und Nur-Zuhören einfacher und man stärkt die Beziehung durch Wertschätzung, Verständnis, Vertrauen.
Das Zwiegespräch hilft damit Konflikten vorzubeugen. Und wenn es dann doch mal einen Konflikt gibt, ist es ein bereits eingeübtes Kommunikationswerkzeug.
Kernaussagen im Blick
- Zwiegespräch ist Beziehungspflege
Diese Gesprächsform schafft einen geschützten Raum für echtes Zuhören und Selbstreflexion. Es geht nicht um Lösungen, sondern um das gemeinsame Aushalten von Themen.
- Struktur gibt Sicherheit
Die feste Abfolge von 15 Minuten Reden – 15 Minuten Zuhören – plus 15 Minuten freier Dialog, schafft Klarheit und Balance. Die Uhr übernimmt die Führung, nicht das Ego.
- Die eigene Haltung entscheidet
Wirkung entsteht nur, wenn beide Gesprächspartner:innen sich einlassen, ohne Druck oder Ziel. Es geht um Präsenz, nicht um Performance.
- Zwiegespräche fördern Vertrauen und Verbindung
In angespannten Situationen hilft diese Form, wieder zueinander zu finden. Ohne Unterbrechung, ohne Bewertung, einfach durch echtes Zuhören.
- Zwiegespräche brauchen keine Moderation
Im Gegensatz zu strukturierten Workshops oder Coachings ist das Zwiegespräch ein „Selbstläufer“, wenn die Regeln eingehalten werden.
- Vielseitig einsetzbar – besonders im Wandel
Ob im Change, in Führungstandems oder in Teams mit hoher Belastung: Das Zwiegespräch wirkt dort, wo Menschen sich im Alltag nicht mehr richtig hören.
Jeder spricht über das, was ihn gerade bewegt. Wie erlebt man sich, wie den anderen in der Zusammenarbeit. Welche konkreten Situationen führten zu positiven oder negativen Gefühlen, wovon möchte man mehr, wovon weniger. Wenn man sich außerdem traut, auch private Herausforderungen anzusprechen, hilft das dem anderen auch, dich als gesamte Person zu verstehen.
Katja Bach
Erfahrungswerte mit einem Zwiegespräch
- Der Timer ist Dein bester Freund.
Die Zeitstruktur bringt Klarheit in das Gespräch. Sobald die Uhr läuft, darfst Du Dich ganz auf Deine Gedanken konzentrieren.
Der Timer übernimmt die Führung.
- Halte den Rahmen. Keine Diskussion, keine Bewertung.
Das Zwiegespräch lebt davon, dass es kein Dialog im klassischen Sinne ist. Wer spricht, darf sich ausdrücken – ohne unterbrochen oder interpretiert zu werden.
- Mach’s regelmäßig – nicht erst im Krisenfall.
Zwiegespräche sind kein Notfallinstrument, sondern Beziehungspflege. Wer sie fest etabliert, baut Vertrauen und Offenheit auf und beugt so auch Konflikten vor.
- Lass Wirkung zu, statt Lösungen zu suchen.
Ziel ist nicht die perfekte Antwort, sondern echtes Zuhören und Wahrnehmen. Manchmal entsteht Veränderung genau dort, wo nichts „getan“ wird.
Fazit
Das Zwiegespräch ist ein einfaches, kraftvolles Tool für mehr Miteinander. Es braucht keine Moderation, keine Vorbereitung, keine Tools – nur zwei Menschen, die einander zuhören. Wer das regelmäßig tut, stärkt Vertrauen, reduziert Missverständnisse und verändert die Teamkultur von innen heraus.
👉 Probier’s aus: 30 Minuten, zwei Menschen, ein Gespräch. Und alles kann sich verändern!
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