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KI Governance im Unternehmen

Klare Leitplanken mit Spielraum für Innovation

KI gehört längst zu deinem Arbeitsalltag, doch Regeln, Rollen und Transparenz fehlen oft noch. Auf dieser Seite erfährst du, wie du KI Governance im Unternehmen mit einem klaren Modell aus zwei Regelkreisen aufsetzt: rechtssicher, verantwortungsvoll und trotzdem kreativ.

Christian Konz über KI-Governance in Unternehmen

(ibo Podcast | Episode 65)

In dieser Podcast-Episode spricht Christian Konz mit Podcast-Host Katja Bach darüber, warum KI Governance im Unternehmen kein „Nice-to-have“, sondern Führungsaufgabe ist. Sie zeigen, wie KI heute schon überall genutzt wird – oft unbewusst, teils als Schattenkultur oder „Shadow AI“ und welche Risiken dadurch für Daten, Reputation und Geschäftsmodell entstehen.

In seiner Funktion als Organisationsexperte und auch als Geschäftsführer hat Christian das Modell der KI Governance entwickelt und stellt die zwei ineinandergreifenden Regelkreisen vor: einen rechtssicheren, transparenten Rahmen mit Rollen, Prozessen und KI-Register sowie eine „Spielwiese“ für Experimente, Lernen und legitime Regelbrüche innerhalb klarer Leitplanken.

Außerdem geht es um eine praxisnahe Vorgehensweise, den KI-Governance-Leitfaden der ibo Akademie und drei konkrete Top-Tipps, wie du in nur zwölf Wochen eine belastbare erste KI Governance im Unternehmen auf die Beine stellst.

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Die Podcastfolge richtet sich an Geschäftsführungen, Organisationsentwickler:innen, HR-Verantwortliche und Führungskräfte, die KI in ihrer Organisation wirksam und verantwortungsvoll einsetzen wollen.

Über die Podcaster:innen

Christian Konz ist Trainer, Coach und Experte für Organisationsentwicklung, der Teams leidenschaftlich gerne in (agilen) Transformationen begleitet. Aus diesen Rollen heraus, aber auch als Geschäftsführer der ibo Akademie, hat er das Thema Künstliche Intelligenz zur Chefsache erklärt, um die Potenziale und die Innnovationskraft von KI rechtssicher nutzen zu können. Host Katja Bach bewegt sich als Marketing Manager:in täglich in diesem Spannungsfeld, da die Nutzung von Künstlicher Intelligenz in allen Bereichen des Marketing und der Kommunikation bereits selbstverständlich ist.

Das Bewusstsein muss hergestellt werden. Es ist definitiv Auftrag der Führungskräfte im Unternehmen, dass das auch ernst zu nehmen, das Thema KI Governance. Momentan befinden sich die meisten, glaube ich, noch in so einem Spielemodus. Das Thema KI-Governance nimmt gerade erst Fahrt auf. Andere Länder sind da teilweise schon weiter. [...]

Christian Konz

Kernaussagen im Blick

1. KI Governance im Unternehmen ernst nehmen
KI ist überall präsent und schafft eine „offene Flanke“ für Persönlichkeitsrechte, Kundendaten und Unternehmensdaten. Governance heißt: verantwortungsvoller, rechtssicherer und zugleich wertschöpfender Umgang mit KI im Unternehmen.

2. Schattenkultur und Shadow AI sichtbar machen
Viele Mitarbeitende nutzen KI-Tools privat und beruflich ohne echte Transparenz. Studien zeigen eine hohe Nutzung, teils ohne Wissen des Arbeitgebers. Der erste Schritt ist, dieses Nutzungsverhalten offen anzusprechen, statt es zu verdrängen.

3. Mit einer Intent Story starten
Bevor du KI Governance einführst, klärst du die Absicht: Wofür soll KI im Team oder in der Organisation stehen? Diese Intent Story bildet den Kompass für Regeln, Prinzipien und Prioritäten.

4. Erster Regelkreis: rechtssicherer Rahmen
Im ersten Regelkreis geht es um Transparenz, Risikoeinschätzung und Compliance: KI-Register, Freigabeprozesse, Rollen, Dokumentation sowie die Orientierung am EU AI Act und bestehenden Richtlinien im Unternehmen.

5. Zweiter Regelkreis: Spielwiese für Potenzialentfaltung
Der zweite Regelkreis schafft geschützte Räume zum Ausprobieren, Lernen und Experimentieren mit KI. Innerhalb der Leitplanken sind kreative Use Cases, Regelbrüche und neue Workflows ausdrücklich erwünscht, um das Potenzial wirklich zu heben.

6. Leitplanken technisch und organisatorisch verankern
Beispiele wie eine Plattform, in der Internetzugriff standardmäßig gesperrt ist und Prompts mit Personen- oder Kundendaten automatisch blockiert werden, zeigen, wie Regeln direkt in den Arbeitsalltag eingebaut werden können.

7. Rollen und Gremien für KI Governance definieren
Rollen wie ein KI Governance Owner und ein interdisziplinäres KI Governance Team sorgen für Verbindlichkeit. Sie beobachten Entwicklungen, bewerten Risiken und passen Rahmen und Regelkreis laufend an.

8. Lern- und Austauschformate etablieren
Regelmäßige Lean-Coffee-Sessions und andere Austauschformate helfen, Erfahrungen zu teilen, Muster zu erkennen und die Organisation Schritt für Schritt lernfähig im Umgang mit KI zu machen.

9. KI-Agenten und Human-in-the-Loop kombinieren
Zukünftig unterstützen KI-Agenten bei der Prüfung von Anwendungen, rechtlichen Rahmenbedingungen und der Anpassung des KI-Governance-Gerüsts. Trotzdem bleibt der Mensch im Fokus und behält die letzte Entscheidungsgewalt.

Idealerweise fange ich mit einer Art von Intent Story an, also welche Absicht verfolge ich mit dem Einsatz von KI in meinem Arbeitsumfeld, in meinem Team oder in meiner Organisation. Diese Intent Story, man kann tatsächlich sagen, das sie eine abgewandelte User Story ist, bietet uns eine gewisse Orientierung, um KI wertschöpfend im eigenen unternehmerischen Sinne zu nutzen und für die Entwicklung sinnvolle Use Cases zu priorisieren.
Christian Konz

Top Tipps für den Aufbau einer KI-Governance

von Christian Konz

Tipp 1: Bewusstsein und Dynamik im Team schaffen
Starte im unmittelbaren Umfeld: Frage im Team, welche KI-Tools bereits genutzt werden, welche Erfahrungen vorliegen und was im Alltag wirklich hilft. Dieser offene Austausch schafft Bewusstsein, macht Potenziale sichtbar und setzt ein erstes „Schwungrad“ für KI Governance im Unternehmen in Gang, zum Beispiel über regelmäßige Lean-Coffee-Sessions..

Tipp 2: Den rechtlichen und verantwortungsvollen Rahmen klären
Im nächsten Schritt schaust du systematisch auf Regeln und Leitplanken: Welche gesetzlichen Vorgaben, Unternehmensrichtlinien, Datenschutzregeln und AGBs gelten schon? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit KI-Einsatz verantwortbar ist? So entsteht der erste Regelkreis – der verlässliche Rahmen, in dem du KI Governance einführen kannst.

Tipp 3: Verantwortung auf drei Ebenen verankern
Definiere Rollen wie KI Governance Owner oder ein Governance Team und denke dabei in drei Ebenen: Individuum, Team und Gesamtorganisation. So wird aus einzelnen Initiativen eine strukturierte, belastbare KI Governance im Unternehmen, die nicht an einzelnen Enthusiasten hängt, sondern in der Organisation verankert ist.

Fazit

KI-Governance im Unternehmen ist kein theoretisches Konzept, sondern eine konkrete Antwort auf sehr reale Risiken und Chancen. Mit dem Modell aus zwei Regelkreisen, einer klaren Intent Story und praxistauglichen Rollen kannst Du in wenigen Wochen vom Spielmodus zur echten Potenzialentfaltung wechseln.

Nutze den Leitfaden und die Impulse aus dem Podcast, um jetzt den ersten Schritt zu gehen.
Hol Dir Dein Team ins Boot und starte Deine eigene KI-Governance Journey!

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